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Das Monitoring-Tool soll den Gewaltschutz in den Einrichtungen der LAB NI verbessern

Schutzkonzept des Landes Niedersachsen.pdf(184KB)


Die Aufnahmeeinrichtungen der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) bieten Menschen, die aus ihrem Heimatland geflohen sind, einen geschützten Raum. Doch das Leben mit anderen Nationalitäten auf engstem Raum ist nicht immer konfliktfrei

Die wichtigste Frage ist, wann eigentlich Gewalt beginnt und wer aufgrund seiner individuellen Persönlichkeit besonderen Schutzes bedarf. Besonders schützenswerte Personengruppen sind zum Beispiel Frauen, Jugendliche und Kinder, Menschen mit Behinderungen, religiöse Minderheiten, Menschen die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden sowie alle Menschen die jegliche Form von physischer und psychischer Gewalt und Menschenhandel erfahren haben. Um diese Menschen effektiv zu schützen, ist vor allem auf der Personalebene in den Einrichtungen eine umfassende Sensibilisierung nötig. Dazu trägt das Gewaltschutzkonzept des Landes Niedersachsen bei, in dem das Erkennen von Schutzbedürftigkeit, personelle Zusammenarbeit, bauliche Maßnahmen, Vermittlung von Werten zur Prävention sowie Hilfe und Unterstützung in Fällen von Gewalt geregelt ist.

Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung e. V. (DeZIM) und die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) haben das Ziel, den Schutz von Flüchtlingen und Migrant*innen in den Flüchtlingsunterkünften weiter zu verbessern. Dies soll durch ein verstärktes Monitoring von einrichtungsinternenn Schutzkonzepten und eine verbesserte Datenlage erreicht werden, mit dem Ziel, Richtlinien und Maßnahmen zu entwickeln, um die besonderen Schutzbedürfnisse von Flüchtlingen und Migrant*innen zu erfüllen.

Im Rahmen der Bundesinitiative zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften, eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Hilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), soll das Monitoringsystem die LAB NI dabei unterstützen das landeseigene Schutzkonzept umzusetzen, indem die LAB NI gemeinsam mit dem DeZIM-Institut verbesserte Schutzdaten generieren, analysieren und visualisieren kann.

Das „Konzept zum Schutz geflüchteter Menschen in den Aufnahmeeinrichtungen des Landes“ wurde zuletzt am 01.03.2022 nach einer umfassenden Evaluation erneuert. Die Daten sollen vor allem Dienstleistungsanbieter und Aufsichtsbehörden bei dem gezielten Monitoring und der Selbstreflexion in den Flüchtlingsunterkünften unterstützen und damit den Gewaltschutz weiter verbessern.

Nach der technisch- methodischen Entwicklung des Instruments werden derzeit die erfassten Daten bundesland- und einrichtungsspezifisch auf die Rahmenbedingungen der LAB NI abgestimmt. Dies betrifft auch deren Ausgabe und Visualisierung. Das Monitoring hat den Vorteil, dass die Umsetzung und Anpassung von Maßnahmen an sich ändernde Umstände schnell überprüft werden können. Diese Aufgabe stellt die Verantwortlichen vor eine große Herausforderung, denn das Monitoring muss einerseits leicht zu handhaben sein und andererseits den Anforderungen des Gewalt- und Datenschutzes gerecht werden. Dazu wurde ein digitales Monitoring-Tool für die einfache und effiziente Selbstanalyse entwickelt. Der digitale Schutzmonitor hilft zukünftig, Maßnahmen zu überprüfen, zu dokumentieren und immer weiter zu verbessern.

In einem ersten Schritt wird durch das DeZIM- Institut, das bereits vorhandene Monitoringtool an das Schutzkonzept des Landes angepasst und am Standort Osnabrück erprobt. Nach der Erprobung kann es auf alle Standorte und Außenstellen ausgeweitet werden.

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